Krasse Beats, krasses Publikum, krasse Show – besser kann man das ausverkaufte Konzert des Wiener Cloud-Rappers Yung Hurn nicht in Worte verpacken.
Seit Wochen ist das Konzert von Yung Hurn in der Alten Feuerwache in Mannheim schon ausverkauft. Doch ist die Show nicht nur das erste Konzert des Wiener Shooting-Stars in der Metropolregion sondern auch zugleich das Opening des Jetztmusik Festivals – und was für eines! Mit dem österreichischen Rapper haben sich die Veranstalter ein musikalisches Phänomen ins Programm geholt, dass schon seit Monaten für viel Diskussionstoff im Internet sorgt.
Mit seinem dadaistischen und verkappten Sprechgesang, den langsamen Rhythmen und den wuchtigen Beats wird Yung Hurn von der Jugend gefeiert, vor allem auch weil der Rapper mit seinen Texten und seinem Auftreten auf aktuelle Trends und Gesellschafts-Phänomene setzt. Lässig und etwas zu cool rappt sich Yung Hurn mit seiner Crew in die Herzen seiner Fans und im Laufe des Abends weiß man nicht so genau wer hier wen anheizt – Yung Hurn das Publikum oder das Publikum die Akteure auf der Bühne, so dass beide Seiten mächtig ins Schwitzen kommen.
Caramelo als Opener
Allgemein merkt man, dass die zum Teil noch sehr jungen Besucher an diesem Abend extrem feierwütig drauf sind. Es wird ausgiebig getanzt, gepogt und mitgegrölt. Schon zum Opening Act Caramelo wird heftig abgegangen. Der Rapper, der Teil der Crew um Yung Hurn ist, hebelt mit seinem Deutschrap jegliche Genre aus und zieht auf der Bühne sein Ding durch. Quasi nach dem Prinzip „Ich mach einfach worauf ich gerade Bock habe“. Kommt vor allem beim Publikum gut an.
Mit dem Erscheinen von Yung Hurn kocht die Stimmung aber noch mehr auf. Ekstatisch wird zu Tracks wie „Bianco“, „Nein“ und „Opernsänger“ sowie auch zur neuen Nummer „ok cool“ getanzt. Zwischendrin erzählt Hurn, dass er das erste Mal in Mannheim ist und es ganz nice findet, aber auch dass die Show in der Feuerwache einer der größten Konzerte ist, die er bis jetzt gespielt hat. Zur Feier des Abends haut der Wiener dann auch gleich noch alte Tracks raus, ganz zur Freude seiner Anhänger, die diese lautstark bejubeln.
Flowige Vibes und nice Visuals
Mit seinem smoothen Sound schafft es der Rapper nach kürzester Zeit einfach jeden in seinen Bann zu ziehen. Nebenbei sind die Songs auch visuell durch die riesige Leinwand im Bühnenhintergrund und diversen knalligen Schriftzügen und Einblenden untermalt. Zum Ende hin wird es neben den spaßigen, flowigen Vibes auch nochmal Ernst. „Avicii ist tot“, ruft Hurn in die Menge und läutet damit eine Schweigeminute ein. So richtig schweigen will das Publikum nicht, doch zieht der Rapper und seine Crew diese Minute eiskalt durch und beenden sie dann anschließend mit „Levels“.
So ein richtiges Ende will dieser Abend aber nicht finden, zumindest wollen die Leute Yung Hurn nicht so wirklich gehen lassen. Mit der erneuten Performance von „ok cool“ läutet der Künstler seinen Abschied ein und holt dafür nochmal seine komplette Crew auf die Bühne. Egal was Yung Hurn an diesem Abend macht, die Stimmung geht durch die Decke. Konsequente Selbstinszenierung, schnörkelos und Vibe-beladen – Der Wiener Cloud-Rapper ist halt einfach cool.