Mit ihrer sympathischen Art und einer beeindruckenden Klanglandschaft erwärmten Erol Sarp und Lukas Vogel alias Grandbrothers am 1. März die Herzen des Publikums im ältesten Lichtspieltheater Leipzigs.
Ganz ruhig war es, als Erol Sarp und Lukas Vogel, besser bekannt als das Duo Grandbrothers, die Bühne des Leipziger UT Connewitz betraten und den Konzertraum mit Klang erfüllten. Der Konzertflügel, das Instrument des Abends, schien bestens an diesen Ort zu passen – umrahmt von der ehrwürdigen Steinkulisse des alten Lichtspieltheaters. Allerlei Apparaturen und Kabel, rund um den Flügel befestigt und im Halbdunkel nur zu erahnen, wurden nun nach und nach in Bewegung gesetzt. Diese besondere Mischung aus klassischen Kompositionen und elektronischer Klangästhetik war es wohl auch, die ein so bunt gemischtes Publikum an diesem Abend ins UT Connewitz zog. Lange warten musste man auf die Band des Abends nicht – auf eine Vorband wurde verzichtet. Die Frage zu beantworten, welcher Künstler den Abend für Sarp und Vogel passend eröffnet hätte, wäre wohl sowieso ein schwieriges Unterfangen gewesen.
„Schön, dass ihr trotz der Kälte zu unserem Konzert gekommen seid“, begrüßte das Duo ihr Publikum nach dem ersten Stück. Mit ihrer sympathischen Art bringen sie den ein oder anderen direkt zum Schmunzeln, als sie erklären, dass sie hin und wieder kurz pausieren müssen, um die Hämmerchen, mit dem der Konzertflügel präpariert wurde, erneut in Position zu bringen. Eine genaue Erklärung der Konstruktion folgte dann einige Songs später: Erol Sarp, der Mann am Flügel, zeigte geduldig, wie die verschiedenen Töne und Beats auf den unterschiedlichen Oberflächen – auf den Holz- und Metallteilen des Flügels – erzeugt werden. Durch das Hoch- und Runterpitchen, dem Loopen und der Verfremdung einzelner musikalischer Elemente am Computer entsteht schließlich die einzigartige elektronische Klangästhetik.
Grandbrothers spielten an diesem Abend sowohl Stücke von ihrem 2017 veröffentlichten Album „Open“ als auch von ihrem Debüt „Dilation“. Hits wie „Bloodflow“ und „Rotor“ zogen das Publikum ebenso in den Bann wie ruhigere Stücke – beispielsweise „Honey“. Durch die Bühnengestaltung, bestehend aus horizontal angeordneten Lichtringen, hat das Duo an diesem Abend ein audiovisuelles Konzerterlebnis abgeliefert, das einen nachhaltigen Eindruck hinterließ und auch als Sitzkonzert durchaus gut funktionieren würde. Die charmante Art und Weise, mit der Erol Sarp und Lukas Vogel durch den Abend führten, erwärmte die Gemüter trotz kalter Außentemperaturen.