So war es bei Deerhunter in Leipzig

11 Jahre nach ihrem letzten Auftritt in Leipzig kehrten sie zurück: Am 12. Juni traten Deerhunter erneut auf die Bühne des UT Connewitz – fünf Alben später.

Bradford Cox und seine Bandkollegen sind in jedem Fall eine Erscheinung. Der dürre Frontmann von Deerhunter tritt an diesem Abend in weiten Faltenhosen à la Mode der 50er Jahre auf die Bühne. Sie sind immerhin auch nicht mehr die Jüngsten – Shirt, Cap und Jeans weichen heute Hemd, Faltenhose und edlen Lederschuhen. Nochmal 11 Jahre, dann kommen sie wieder nach Leipzig, meint Bradford Cox während des Auftritt. Dann wäre er schon in seinen 50ern angelangt.

Die Band strahlt an diesem Abend eine unglaubliche Energie aus. Dass das Konzert der US-amerikanischen Band nicht ausverkauft ist, merkt man Deerhunter nicht an. Sie spielen an diesem Abend ein Potpourri aus neueren und alten Veröffentlichungen. Durch Songs von „Agoraphobia“ bis „Take Care“ kamen im UT Connewitz sowohl Fans der ersten Stunde als auch jüngere Enthusiasten auf ihre Kosten. Deutlich wird: Die Musiker sind Künstler der Verwandlung. Wie bereits die einzelnen Veröffentlichungen verraten, ist der Spagat zwischen verschiedenen Genres und die Verbindung dieser miteinander ein Kinderspiel für Deerhunter.

Knapp zwei Stunden verausgabt sich das Gespann um Bradford Cox auf der Bühne, spielt teils wie in Trance seine Songs, schlachtet Instrumentalteile aus, bringt das Publikum zum Schwitzen und gibt zwei Zugaben – bis die Drumsticks unter der Last der brachialen Klänge den Geist aufgeben. Auch wenn bis zum nächsten Wiedersehen noch ein Jahrzehnt vergeht: Von diesem Auftritt können wir noch eine Weile zehren.

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