ABUNEZA und NAZ LEZAR formen zusammen das Duo the indian queen. Mit „Perfumed Isolation“ haben sie nun ihre neue EP veröffentlicht – in einer Zeit in der Rock eigentlich für tot erklärt wurde.
Es ist die ewige Frage: ist Rock und Gitarrenmusik nun tot oder doch nicht? Acts wie the indian queen aus Berlin haben sich immer wieder mit dieser Frage zu beschäftigen. Ihre Debüt-EP „Perfumed Isolation“ zeigt, dass es noch pulsierende Herzschläge geben muss. Es treffen raue Riffs auf zerkratzte Vocals. Die Lust auf Rangeln fließt rötlich durch die Venen und man könnte es fast Grunge nennen. Wir haben den beiden Jungs Fragen zu ihrer neuen EP, zu dem Writing-Prozess mit Kristian Kühl und zur Position von Gitarrenmusik im Mainstream gestellt.
Am 08. März erscheint eure EP namens „Perfumed Isolation“, welches ihr selbst als Panini-Album der schlechten Laune bezeichnet? Was sind die Ursprünge dieser schlechte Laune?
Die Zeit in der die Songs und Texte entstanden sind, war ein reinstes Chaos das uns teilweise bis an den Rand der Tragfähigkeit getrieben hat. Trennungen, Schubsereien und Suizidversuche im Freundeskreis haben sich in einem zu einem riesen Tumor angestaut.
Wenn ihr eine Scheissaktion auf dieser Welt in den letzten fünf Jahren hättet verhindern können; welche fällt euch da als erstes ein?
Alles was passiert macht uns zu dem was wir sind.
Ihr habt mit dem Produzenten Kristian Kühl (Leoniden, Trümmer) zusammengearbeitet. Wie kam es dazu und wie muss man sich das Studioleben vorstellen?
Wir sind mit den Leoniden befreundet und nehmen uns hin und wieder die Zeit bei ihnen im Raum in Kiel zu proben um Songs zu schreiben, fernab unserer Freunde und Beziehungen. So haben wir Kristian kennengelernt, einen wirklich herausragenden Musiker und versierten Produzenten – s/c an dieser Stelle! Die Arbeit mit ihm war wirklich top und hat uns diese Platte beschert, mit der wir jetzt so happy sind.
the indian queen besteht aus nur zwei Mitgliedern. Warum und schränkt es euch ein?
Es schränkt in gewissen Phasen des Songwritings ein, aber genau darin besteht der Kick. Ein Bass kann durch seine Kraft einen Song abrunden und einiges kaschieren. Wir lieben die Herausforderung zu zweit Musik zu machen.
Welches Gefühl wollt ihr dem Hörer mit eurer Musik geben?
Liebe.
Als Gitarrenband hat man es heutzutage nicht sicher nicht immer einfach. Was hat euch dennoch angetrieben eine Band zu gründen?
Viele Freunde produzieren Beats, sitzen zuhause und basteln wochenlang herum. Ich bin eher der „Macher“ – Gitarre in die Hand und los geht’s. Ich habe im Kindesalter angefangen Saiteninstrumenten zu spielen, ich bin einfach der Typ dafür. (ABUNEZA)
Wir treffen uns zwei, drei mal die Woche in unserem Raum, hängen ab, spielen und genießen es einfach zu sein – oft kommen Leute rum um mit uns zu viben.
Ist Rock tatsächlich für euch „tot“?
Gefühlt ist Rock im klassischen Sinne weitestgehend tot und das ist auch gut so. Die Vibes aus der Entstehungsphase sind auch kaum noch zu spüren, aber das ist auch Ok – es braucht langsam eine Wiedergeburt im neuen Antlitz.
Wie seht ihr die Rolle der Gitarrenmusik in Deutschland an? Denkt man bei Studioaufnahmen über „mainstreamigeren“ Sound in Zuge dessen nach?
Klar, es macht ein auch stellenweise verrückt und man verliert hin und wieder die Orientierung im Kopf aber ganz ehrlich, that’s Life.