Wenn das Thermometer an den hiesigen Hauswänden wieder mal die 30 Grad-Marke knackt, dann helfen nur kalte Duschen, Softdrinks und die richtige Musik zum Abkühlen. Ihr sucht eine Alternative zu den chartigen Poolparty- oder Good Feeling-Playlists und könnt auch Bilderbuchs „Plansch“ nach fünf Sommersaisons nicht mehr hören? Wir haben für euch 8 alternative Acts aus Österreich, die euch leiwand durch die schwitzigen Tage bringen.
Flut – Schlechte Manieren
Die Jungs von Flut geben uns mit „Schlechte Manieren“ einen ersten Vorgeschmack auf ihr bald erscheinendes Debüt „Global“. Der bisher vorherrschende Wave-Pop, der an Neue Deutschen Welle und Falco-Austropop-Hochphase erinnert hat, rückt jetzt etwas in den Hintergrund und macht Platz für eine mitreißende Mischung aus Glam-Pop und Schlager. Wer bei diesem Song nicht mitgeht hat eindeutig „Schlechte Manieren“. Ba Dum Tss.
Sluff – Deep Blue
Wer selbst schon mal einen Sommer in der österreichischen Hauptstadt verbringen durfte weiß, wie hoch die Temperaturen klettern, sobald die Sonne rauskommt. Eine Fluchtmöglichkeit ist definitiv das Wiener Amalienbad, eines der schönsten städtischen Hallenbäder. Dort hat es auch die Newcomer von Sluff zum Musikvideodreh hingezogen, um die passenden Visuals für ihre erste Single „Deep Blue“ einzufangen. Das Debüt der Wiener Band erscheint im Herbst. Ihre träumerische shoegazig angehauchte Gitarrenmusik mit der richtigen Mischung aus Melancholie und Coolness wirkt schon jetzt wunderbar entspannend.
Tents – Summer of 17
Auf ihrem erst kürzlich erschienenen Debüt „Stars On The GPS Sky“ vereinen Tents krachende Post-Punk-Elemente mit monoton, vor sich hin brodelnden Synthies. Über dem Achtziger-affinen Sound hängt eine schleppende Melancholie, die durch die Augenzwinker-Ironie in den Textzeilen von Songs wie „Sabbatical“ oder „Summer of 17“ bewusst aufgebrochen wird. Die Erinnerung an den Sommer von 2017, in dem noch „heaps of spaghetti ice cream“ verschlungen wurden rufen wir mit Tents deshalb gerne wieder wach.
Ankathie Koi – Hurricane (feat. Maraskino)
Wer einen so souveränen Umgang mit Glam-Pop, Achtziger-Zitaten und Vokuhila-Frisur beweist, darf in dieser Liste natürlich nicht fehlen. Ankathie Koi, in Bayern geboren, in Wien einheimisch geworden, überzeugt spätestens seit ihrem ersten Longplayer „I Hate the Way You Chew“ mit ihrer knalligen Extravaganz und ihrem Gefühl für die richtige Dosierung von Kitsch und Nostalgie der goldenen Ära des Pops. Mit „Hurricane“ hat sie für diesen Sommer eine absolute Disco-Granate nachgelegt.
Mile Me Deaf – Voyage
Mit Mastermind Wolfgang Möstl sitzt ein musikalisches Chamäleon hinter den wandelbaren Klängen von Mile Me Deaf. 2017 ergründete er auf „Alien Age“ noch die futuristischen Weiten des Musik-Cyberspace und lies die klassischen Saiteninstrumente in einer anderen Sphäre zurück. Drumcomputer und Synthesizer sind auch auf der neusten Single „Dive Down“ dominierend und begleiten sicher auch das bald erscheinende neue Album von Mile Me Deaf. Bevor es soweit ist wärmt uns noch das stimmungsvolle „Voyage“ mit seiner Strahlkraft.
Vague – Crash
Wenn sich zwischen den Hausfassaden die sommerliche Hitze sammelt, dann lohnt sich schon mal der ein oder andere Ausflug raus aus der Stadt. Vague haben das Land nicht nur zum Titel ihres Albums gemacht, sondern liefern auch musikalisch den Soundtrack für den Roadtrip an den nächstgelegenen See, in die Berge oder ans Meer: Simpel arrangierter Indie-Rock mit experimentellen Ausflügen in Richtung Improvisation und Autotune, von dem ihr euch wunderbar treiben lassen könnt.
Euroteuro – Musik (feat. Mile Me Deaf)
Dada hat noch lange nicht ausgedient – zumindest nicht, wenn es nach der Wiener Gruppierung Euroteuro geht. Minimalistische Lyrics, vorgetragen in monotonem Gesang, gebettet auf vor sich hin leiernden Synthies, die sich irgendwo zwischen Kraftwerk und der EAV ansiedeln und angereichert mit ordentlich viel kunstvoller Ironie bilden das dadaistische Gesamtkunstwerk Euroteuro. Und mit „Musik“ gibt’s ganz frisch auch den Anti-Sommerhit.
Naked Cameo – Pocket Dial
Die österreichischen Newcomer, die bei Futurefuture, dem Label vom Wiener Rapper Gerard unter Vertrag sind, machen stringente Popmusik. Bei der Sympathie, Energie und Konsequenz, die die Band auf Platte genauso wie live verkörpert, ist das auch überhaupt nichts Verwerfliches. Ganz im Gegenteil! Das eingängige, tanzbare „Pocket Dial“ wandert ölglatt in die Gehörgänge und bleibt definitiv noch lang im Kopf.