Mit dem Clip zu „Ancient Dust“ beendet Lui Hill seine fünfteilige Video-Reihe und lässt das letzte Kapitel mit einem bekannten Märchen zu Ende gehen.
„Weit draußen im Meere ist das Wasser so blau wie die Blätter der schönsten Kornblume und so klar wie das reinste Glas.“ Was hier der Anfang des bekannten Märchens „Die kleine Meerjungfrau“ von Hans Christian Andersen ist, ist gleichzeitig die Vorlage und Spin-Off des klassischen Märchens zum neusten Clip von Lui Hill. Unter der Regie von Christoph Varga folgt die David-Lynch-inspirierte Geschichte einem Trio durch die dunkelsten Ecken von Los Angeles.
Das Video zu „Ancient Dust“ ist das Finale der fünfteiligen Reihe und der letzte Vorbote auf das kommende Debüt des Neo-Soul-Sängers. Genauso spannend und packend wie der Clip ist der Sound. So startet der Song erst zögerlich und düster, bevor er völlig unerwartet die Tonart wechselt und sich spielerisch in einem flotten Beat fortsetzt. „Ich habe versucht, die gute und die dunkle Seite des Mensch-Seins so greifbar wie möglich zu machen, während ich diesen Song schrieb und aufnahm. An einer bestimmten Stelle ändert sich die grundlegende Tonfolge von Moll zu Dur – dieses Element von Überraschungen beobachte ich auch in Leuten und wie sie reagieren“, erläutert Lui Hill die Struktur des Songs.
Düsterer, spielerischer Neo-Soul
Das menschliche Muster von Gut und Böse wird hier spielerisch aufgenommen und auf ambivalente Weise nachgeahmt. Genauso wie in Andersens Märchen hat auch der Clip ein tragisches Ende. So opfert sich die Frau, die man zu Beginn des Videos im Sonnenaufgang stehen sieht, am Schluss für die Freiheit des Musikers. Lui Hill entgegen nimmt dieses Opfer seiner ganz persönlichen Meerjungfrau gar nicht wahr und trommelt befreit vor sich hin – wie im klassischen Märchen eben.
Die Songs von Lui Hill handeln von Ereignissen und Erfahrungen aus der Jugend des Musikers, doch vor allem sind es Ergebnisse der zahlreichen Reisen, die der Neo-Soul-Sänger mit seinem Vater vor dessen Tod unternommen hat. Jeder Track erzählt seine ganz eigene Geschichte. Wie das klingt, hört man auf dem selbstbetitelten Debütalbum von Lui Hill, das am heutigen Freitag, den 10. August via Filter Music erschienen ist. Hören könnt ihr das Werk in Gänze über Spotify.