Intime Wohnzimmeratmosphäre – So war es bei Island in Heidelberg

Intensiv, atmosphärisch und brachial ist der Sound von Island. Im Heidelberger Karlstorbahnhof präsentiert die vierköpfige Band aus London ihr Debüt „Feels Like Air“ live und lässt dabei niemanden kalt.

Seit ihrer ersten EP “Girl” im Jahr 2015 ist die Londoner Band Island in aller Munde. Ausverkaufte Konzerte in ihrer Heimat und auch auf ihrer Europatour sind Zeichen ihres zunehmenden Erfolgs. Was nicht zuletzt Resultat des atmosphärischen und packenden Sounds des Quartetts ist. Denn ist der Sound von Island geprägt von verträumten Melodien, nachfühlbaren Texten und atmosphärischen Gitarren, die alles miteinander zu mitreißenden Songs verschmelzen lassen.

Verträumter und düsterer Sound

Der atmosphärische Indie-Rock der Band kommt besonders in der intimen Wohnzimmeratmopsphäre im Heidelberger Karlstorbahnhof zur Geltung. In der kleinen Runde wirken die Songs noch intensiver und fulminanter als auf Platte. Besonders die Stimme von Rollo Doherty geht live unter die Haut. Am besten wirkt diese bei langsamen Balladen wie „Try“ oder auch „Something Perfect“. Durch die fragilen Gitarren und Synthesizer in Kombination mit der spärlichen Beleuchtung auf der Bühne wirkt der verträumte Sound gar düsterer. Allgemein glänzen Island an diesem Abend am Meisten, wenn sie das Tempo drosseln und die Musik auf den Hörer wirken lassen, wie bei „Lilyflower“, das gar in einem akustischen Gewand daher kommt.

Unbeschwert und souveräner Auftritt

Musikalisch klingt der Sound der Band so brachial, dass man ihnen gar nicht abnimmt, dass ihr Debüt „Feels Like Air“ erst vor einigen Wochen erschienen ist. So souverän der Sound und der Auftritt von Island auch rüberkommt, so unbeschwerrt wirkt das Quartett aus London doch auf der Bühne. Hier und da wird gewitzelt und aus dem Nichts bekommt Doherty auch mal einen Drumstick an den Rücken geworfen.

An diesem Abend merkt man vor allem eines, hier stehen vier gute Freunde auf der Bühne, die einfach Spaß am gemeinsamen musizieren und performen haben und dabei so leicht und schwebend wirken, dass man für einen kurzen Moment alles um sich herum vergisst. Eine knappe Stunde hält der Spuk auf der Bühne an, bevor mit „The Day I Die“ der Abschied eingeläutet wird. Eine Zugabe weiter hat das Konzert sein Ende gefunden und es wird klar: Der Sound von Island entfaltet sich erst live gänzlich und lässt dabei niemanden kalt.

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