Symba Supermann: Das Debütalbum eines Großstadthelden

„Die wollen ein Album, doch bekommen kein Album // Das ’n 3-Gang-Menü und nicht all-you-can-eat“. Ein Grundsatz, verewigt 2020 auf „Battlefield Freestyle“, an den Symba sich über Jahre voller Hits und ausverkaufter Shows halten sollte. Jetzt, ganze 3 ½ Jahre nach dem vielversprechenden Beginn eines besonderen Karrierewegs, ist es endlich so weit: Symba schenkt uns ein Album. Und das ist fünf Sterne Gourmet.

Symbas Debütalbum zeichnet das Leben, wie er es lebt. Irgendwo zwischen Hauseingängen und KaDeWe, zwischen der neuen Uhr und keinem Ticket für die Bahn. Dabei ist er unglaublich selbstbewusst in seinem Talent und seinen Fähigkeiten. Und dann wieder verloren, im Erwachsenwerden, im Schmerz der Welt. „Mama wir sind traurig, warum weiß ich auch nicht“. Symba fühlt viel, denkt viel, ist viel. Auf „Symba Supermann“ vereint er seine Widersprüche, seine schnelllebigen Gedanken und Ideen und stellt sie aus wie ein kleines Gesamtkunstwerk.

Dabei zeigt er sich unprätentiös, sensibel und irgendwie – süß. Nach festgefahrenen Männlichkeitsbildern sucht man vergeblich. Das ist sie also, diese Authentizität, nach der eine ganze Szene seit Jahrzehnten verzweifelt sucht. Nur eben an den falschen Stellen. Sie zeigt sich im Gefühl und der Furchtlosigkeit, es nach außen zu tragen. Symba erfindet das große Statussymbol des Deutschrap neu und wird dabei zum vielleicht coolsten Typen der Szene, ohne das überhaupt versucht zu haben.

Starproduzenten wie Miksu & Macloud, Bazzazian oder stickle liefern die Beats für diese elf Songs. Und obwohl sie alle routinierte und stilsichere Produzenten mit Wiedererkennungswert sind, klingt es stellenweise so, als hätten sie die Kunst der Produktion für Symba neu erfunden. Es ist die Art, wie er seine Stimme über die Beats fliegen lässt und der einzigartige Einsatz seiner Sprache, eines ganz eigenen Vokabulars, die die Progressivität von „Symba Supermann“ untermalen.

Es ist gut, dass es Symba gibt und es ist gut, dass es nun auch dieses Album gibt. Er personifiziert Zeitgeist und Progression, und ist nicht zuletzt auch Vorbild. Seit 2019 schreibt er die Hymnen einer Generation, die zu ihm aufsieht. Ihr lebt er vor, wie man mit den Unruhen der Zeit koexistieren kann, wie man fühlt und reflektiert. Da ist der Titel des Albums vielleicht gar nicht so hoch gegriffen, da ist Symba vielleicht wirklich so etwas wie ein Superheld.

Seht hier das Video zu „Power Ranger“:

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