Howling in der Halle 02

23.10.2015: Wenn ein Konzert zur Party revolución wird

Am Freitagabend gaben sich Howling die Muße in Heidelberg in der Halle 02 zu gastieren. Doch bevor man den Act samt Support bestaunen konnte, nahm man erst einmal Platz im Saal nebenan. Gemütliche Sitzecken luden zu einem kühlen Hellen ein und so konnte man sich „gechillt“ die Zeit vertreiben bis es so weit war. Hier kann  man dies vielleicht das nächste Mal im Voraus zu kommunizieren, dann entsteht auch keine seltsame Verwirrtheit unter dem Publikum. Kurz nach 21:00 öffnen sich dann doch die Pforten und kurz darauf wire man vom Support-Act CUCUC begrüßt. Das Gespann aus Mannheim, die man übrigens ähnlich wie den Vogel ausspricht, treten Barfuß vor das interessierte Publikum, das schnell durch die Stimmgewalt des Sängers Ziggy Has Ardeur in den Bann gezogen wird.

Das Konzept der beiden Musiker geht nahtlos auf, denn die künstlerisch hochwertige Version von Disclosure kommt sehr gut beim Publikum an. Die Mischung aus an Tom Smith erinnernde Vocals und experimentellen aber doch tanzbaren Beats geht runter wie Öl und die ersten Beine werden warmgetanzt. Nach einem knapp 30-minütigen Set ist es aber an der Zeit das Feld für das Highlight des Abends zu räumen.

Kennt ihr Dan Brown und die Verfilmungen seiner Bücher? So in etwa muss man sich das ewig lange Intro von Howling vorstellen.

Haufenweise Nebel, schummerndes Licht und sakrale Töne im Hintergrund. Es ist der erste Gänsehautmoment bevor das Konzert überhaupt richtig angefangen hat. Dann aber ertönt der erste Bass und kluge Köpfe wissen sofort, dass die Party jetzt so richtig losgehen kann. Denn anders als die Studioaufnahmen von Âme und Ry X vielleicht den Eindruck vermittelt haben könnten, geht das Set der beiden Musiker, die noch von einem weiteren Musiker begleitet werden, gleich nach vorne. Das Deep House-Konstrukt dringt durch den dichten Nebel zu den Fans, die ausgiebig tanzen und sich keineswegs enttäuscht zeigen, dass Howling die Afterparty einfach schon mal ein wenig vorgeschoben haben. Nummern wie „Signs“, in dem die engelsartige Stimme von Cuming vielleicht noch am ehesten hervorstechen konnte, oder „Forest“ werden frenetisch gefeiert.

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Das Set ist schnörkellos, kantig und wird durch die besondere Lightshow noch weiter in den Fokus gerückt. Fans, die sich mehr Ry X und weniger Howling an dem Abend gewünscht haben, sind jedoch wahrscheinlich ein wenig enttäuscht nach Hause gegangen. Die gelblichen Laternen kommen erst im Nebel so richtig zur Geltung und stehlen den grellen Xenonlampen im Hintergrund die Show. Da können selbst die vielen Handy-Displays nicht mithalten.

Nach einer kurzen Zugabe ist dann aber nach einer dicken Stunde Schluss und das Publikum begibt sich langsam aber sicher zur Aftershow, welche auch unter der Leitung von Âme stattgefunden hat. Es gibt jedoch nicht wenige, die nach dem zu einer Party mutierten Konzert bereits erschöpft und zurfrieden den Heimweg suchen und sich wahrscheinlich bis jetzt noch immer fragen wie Cuming auf die bescheuerte Idee mit der Baskenmütze gekommen ist. Nein, Ry X du siehst nicht aus wie ein tropischer Rebellenanführer!

Der Song „Signs“, falls man in Nostalgie schwelgen möchte:

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