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Wüstenromantik und geduldige Ekstase: Arcade Fire kündigen ihr fünftes Album an

„Everything Now“ wird das erste Studioalbum seit vier Jahren der Band um Mastermind Win Butler heißen und zum gleichnamigen Titelstück gibt’s jetzt schon ein Video.

Wer David Bowies Lieblingsband Arcade Fire schon einmal live gesehen hat, kommt nicht um die unglaubliche Energie herum, die Songs wie „Keep The Car Running“, „Neighbourhood #1 (Tunnels)“ oder „Afterlife“ auf der Bühne entwickeln und die die Zuschauer in ihrer Faszination für die Band in einer Mischung aus Staunen und purer Freude zurücklassen. Es gibt Feuilleton Schreiberlinge und Musikschaffende, die ihnen diese Energie vor der Veröffentlichung ihres letzten Albums „Reflektor“ absprechen wollten, nur um nach dem eigentlichem Erscheinen zähneknirschend festzustellen, dass dieser Band die musikalische Kreativität und die positive Euphorie, die aus den Songs entsteht, so desillusioniert sie auch lyrisch sein mögen, scheinbar nicht ausgehen kann. Auch auf der gestern erschienenen Titelsingle „Everything Now“ entwickeln sich Arcade Fire hinsichtlich des Sounds ihrer Vorgängeralben erneut in eine andere Richtung und klingen ein Stück weit nach einer Mischung aus Fleetwood Mac und dem Americana Sound von Bands wie beispielsweise den wunderbaren War On Drugs.

Im Video, dass in seiner Motivik und in den vorgenommenen Perspektiven an Filme des amerikanischen Regisseurs Terrence Malick erinnert, wird die Wirkung, die die knappen sechs Minuten Song klangtechnisch erzeugen, in monumentaler Bildsprache trotz relativ banaler Motivik weitergeführt und die Dissonanz, die Arcade Fire in „Everything Now“ zwischen den verloren scheinenden Lyrics Butlers und der schwärmerischen Euphorie, die vor allem die Klavierteile im crescendohaften Refrain erzeugen, wird wirkungsvoll dargestellt. Es ist mittlerweile und zugegebenermaßen, schwer vorstellbar, dass diese Band ein durch und durch langweiliges und emotionsloses Album produzieren könnte.  Am 28. Juli wissen wir einmal mehr Bescheid, ob und warum Arcade Fire vielleicht einmal zu den wichtigsten Bands der frühen 2000er zählen werden.

 

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