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Premiere: Orchestra of Spheres streamen Brothers and Sisters of the Black Lagoon

Durch und durch durch: Die wohl verrückteste Band der Welt stellt ihr drittes Album vor.

Wellington ist nicht gerade unbekannt, wenn es um verrückte Musiker geht: Die Liste der Bands, die laut Wikipedia aus der neuseeländischen Hauptstadt stammen, wird von Connan Mockasin und dem Duo Flight of the Conchords angeführt. Harte Konkurrenz, aber Orchestra of Spheres schaffen es trotzdem, noch abgefahrener zu sein als jene Epitome von Kiwi-Awkwardness. Am Freitag erscheint ihr neues, surreal-geniales Album Brothers and Sisters of the Black Lagoon. Wir freuen uns, euch deutschlandweit exklusiv den Vorab-Stream des Albums präsentieren zu können. Vorher sei allerdings ein Wort der Warnung angebracht.

Schaut man sich die Webseite der Band an, legt sich die Stirn nämlich erstmal in Falten. „Ancient future funk from the IS! Warping spatioelastoplasticity with sound!“ klingt so stark over the top, dass man schon von vornherein am Hörgenuss zweifelt. Entgegen aller Erwartungen – und trotz Gegrunze (!) auf „In the Face of Love“ – legitimiert Brothers and Sisters of the Black Lagoon die unverschämte (aber richtige) Feststellung, man fühle sich von Kuduro, Kwaito, Shangaan, Zeuhl, Fela Kuti, „orgasmo brain rave“ und noch einer Handvoll weiterer erfunden klingender Genres inspiriert. Kein Wunder, dass Dan Snaith und Brian Shimkovitz voll drauf abfahren.

Klingt anstrengend, ist es zugegebenermaßen auch. Infos über die Band aus einem Pressetext voller Sätze wie „The mainstream is porn on P.“ zu ziehen, während einem über die Kopfhörer penetrant „Penis!“ zugerufen wird, lässt einen fast durchdrehen. Der Befund nach abgeschlossener Recherche: Die Bandmitglieder heißen Mos Iocos (Synths), ElonalE (Bass), Baba Rossa („biscuit tin guitar“) und Tooth (Drums), wobei live statt Tooth ein gewisser Woild Boin die Schlägel in der Hand hat; Orchestra of Spheres existieren seit 2009, Brothers and Sisters ist das dritte Album und erscheint drei Jahre nach Vibration Animal Sex Brain Music. Ihr habt keine Schmerzgrenze? Dann könnt ihr die Band im Mai und Juni in Deutschland und Umgebung erleben, die Tourdaten findet ihr unten.

Falls ihr immer noch dabei seid, verrate ich euch jetzt ein Geheimnis: Brothers and Sisters ist zwar durch und durch durch, aber auf eine Weise, die die Gliedmaßen in Bewegung bringt und das Gehirn dermaßen durchspült, dass man danach die Welt mit anderen Augen sieht. Die Komplexität von Suuns trifft auf Afro- und Worldbeat, die psychedelische Hypnose von Master Musicians of Bukkake und den heißen Bewegungsdrang von Retro Stefson. Das Krasse von Mangelwurzel bringt den Farbeimer zum Überlaufen. Der Kopf schwirrt immer noch und man wünscht sich in die Normalität von Forever Dolphin Love zurück. Aber keine Chance. Einmal in die außerirdische Schwarze Lagune eingetaucht, holt einen so schnell nichts mehr zurück in die Erdatmosphäre.

Brothers and Sisters of the Black Lagoon:

Orchestra of Spheres live:

16.05. – Bamberg, Alte Seilerei
17.05. – Dresden, Az Conni
18.05. – Erfurt, Frau Korte
19.05. – Bern (CH), Rössli
20.05. – Genf (CH), May In The Park
22.05. – Krefeld, Jazzkeller
10.06. – Eindhoven, Eindhoven Psych Lab (NL)
11.06. – Basel (CH), OFF Bar
12.06. – Genf (CH), Baz’art

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