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Glückselige Melancholie: TYM veröffentlicht „Du wayst“

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Und immer, wenn du da bist, Sonnenschein (Du weißt). TYM lässt den Sommer der Gefühle mit „Du wayst“ rein.

„Du wayst“ ist der neueste Track des Stuttgarter Rappers TYM. Mit der Schreibweise des Tracks lässt er Raum für Interpretation – welche perfekt zum Inhalt passt. Natürlich steht „Du wayst“ in erster Linie für die Floskel „du weißt“. Blickt man jedoch auf die Liebesgeschichte, die TYM erzählt, könnte es auch für die gemeinsame Reise und den Weg stehen.

Halb gesungen, halb gerappt erzählt uns TYM wie sich die ersehnten langen und warmen Sommernächte anfühlen. Gefühle, die diese eine besondere Person in uns auslöst und der wir alles geben würden. „Du wayst“ schreit förmlich nach Unbeschwertheit, Glücksgefühlen mit einer Prise Melancholie. Der Beat zu dem neuen Track stammt von dem Rapper selbst und ist in Kollaboration mit Miksu/Macloud, Barsky und Enzo Gaier entstanden.

Passend zu der beschriebenen Reise befindet sich TYM in der Intro-Sequenz in einer Wüstenlandschaft, die dystopische Gefühle in einem auslösen. Dann ein Cut und schon befindet man sich in der Realität vieler Menschen. Es wird mit den Freund:innen gechillt, kalte Nächte in Berlin verbracht. Doch irgendwo in Hinterkopf schwirrt immer der Wunsch nach einer wärmeren Zeit – zu zweit. „Du wayst“ von TYM ist ab sofort auf allen gängigen Plattformen erhältlich.

Das Video zu „Du wayst“ von TYM gibt’s hier:

Nina Chuba verteilt „Mangos mit Chili“

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Nach über 100 Millionen Streams von „Wildberry Lillet“ greift Nina Chuba noch einmal in die Lebensmittelkiste und veröffentlicht den neuen Song „Mangos mit Chili“.

Vier Wochen Platz 1 der deutschen Singlecharts, über 450.000 verkaufte Einheiten, 100 Millionen Streams: das war das Jahr von Nina Chuba und ihrem „Wildberry Lillet“. Mit ihrem Track hat sie das Jahr 2022 wie kaum ein anderer Act in Deutschland dominiert.

Dafür wurde die gebürtige Hamburgerin auch dementsprechend ausgezeichnet. Gleich zwei 1Live Krone Awards gingen an sie. Einmal für „Beste Newcomerin“ und für „Bester Hip-Hop / R&B Song“. Nach einem derartigen Erfolg steigt oftmals auch die Erwartungshaltung und der damit einhergehende Druck. Nina Chuba schüttelt dies gefühlt problemlos von sich ab und serviert stattdessen „Mangos mit Chili“. Der Song ist ein Vorgeschmack auf das sehnsüchtig erwartete Release „Glas“ am 24. Februar 2023 erscheint. Zu treibenden Beats, mächtigen Bässen und energiegeladenen Bläsersounds feiert Nina sich auf „Mangos mit Chili“ einfach selbst.

„Es hat sich gelohnt, hab‘ kein’n Job im Büro / Meine Sterne steh’n gut zwischen Dreck und Graffiti / Ich nehm‘ alle mit, schreibe auf Inseln
Tour‘ durch die Charts, wenn ich da grade hinwill“. Vor allem der letzte Satz könnte mit Blick auf das vergangene Jahr kaum wahrer sein. Man kann auf jeden Fall gespannt sein, ob die junge Musikerin den Erfolg 2023 wiederholen kann. „Mangos mit Chili“ von Nina Chuba ist ab sofort auf allen gängigen Plattformen verfügbar.

„Mangos mit Chili“ von Nina Chuba gibt’s hier:

Ganz groß: $oho Bani veröffentlicht den Song „Napoleon“

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Still aus: $oho Bani - NAPOLEON

$oho Bani und sein Producer Ericson widmen den Song „Napoleon“ voll und ganz den 80ern.

Der Musiker $oho Bani (Soho Bani) aus Berlin hat heute Abend den neuen Song „Napoleon“ veröffentlicht und erinnert dabei stark an die 80er. Gleich die ersten Lyrics zeigen, wohin die Zeitreise hingeht: „Sie sagt mir, dass sie die 80er mag“.

Bereits vor dem Einsatz der ersten Strophe springen einem New Wave-Vibes entgegen, die an Bands wie New Order oder Depeche Mode erinnern. Beim Refrain greifen Soho Bani, wie auch sein Producer Ericson auf ein Erfolgsrezept zurück, welches bereits im Jahr 1985 funktioniert hat. In dem Jahr hat Falco seinen Welthit „Rock Me Amadeus“ veröffentlicht und den wiederholenden Hall im Refrain so richtig groß gemacht.

Inhaltlich geht es in dem Song „Napoleon“ um falsche Selbsteinschätzung, die in der Geschichte bereits dem ein oder anderen Herrscher ganz schön zugesetzt hat. Der sogenannte Napoleon-Komplex besagt, dass kleine Männer ihre mangelnde Körpergröße kompensieren müssen, etwa durch Statussymbole oder ein besonderes Machtstreben. Napoleon Bonaparte selbst war 1,68m groß.

So klein das Thema auch sein mag, so groß ist der Song „Napoleon“. Der Track ist der Nachfolger von „Bergsteigen“ oder dem Hit „Olympia“. Jeder der genannten Songs zeigt, dass Soho Bani nicht davor zurückschreckt mit den Samples auf überraschend wirkende Genres zurückzugreifen. Im Falle seines neuesten Songs sind es die 80er geworden.

Das Video zu „Napoleon“ von Soho Bani gibt’s hier:

Jungstötter ist mit „Air“ zurück

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Jungstötter // © Clemens Schmiedbauer

„Air“ ist der erste Ausschnitt aus dem im April erscheinenden Albums „One Star“. Damit veröffentlicht Jungstötter den Nachfolger von „Love Is“.

Nach viel Dunkelheit wieder nach Luft schnappen. Unter diesem Motto könnte „Air“ von Jungstötter stehen. Nach dem Erfolg „Love Is“ brach für den ehemaligen Sizarr-Sänger eine fordernde Zeit an. Einige Monate nach dem Release seines Solo-Debüts zog es den Musiker von Berlin nach Wien, um dort zu seiner Partnerin Anja Plaschg (alias Soap&Skin) zu ziehen, die ihm auch musisch und künstlerisch neue Impulse gab. Nach einer persönlichen Krise im Sommer 2021, rappelte sich Fabian Altstötter wieder auf, um in der Ruhe nach dem Sturm das Album zu beenden, das in den Monaten zuvor oft wie ein dunkler Stern über ihm gestanden hatte.

Musikalisch lässt Jungstötter die Einflüsse dieser mentalen Reise mit einfließen. Todessehnsucht trifft auf romantische Liebeslieder. Die experimentellen Phasen seiner neuen Musik driftet auch immer wieder ins Instrumentelle ab.

„Air“ ist einladender als noch manche Songs auf „Love Is“ und doch ist es ein spannender, bewusst komplizierter Track. Der Song wird dominiert von einer gewissen Bedrohlichkeit und einer Melancholie, die sich in Lyrics, wie diesen ausdrückt: „Is this being lifted by a prayer? / No scream, no flare / Every ache in me is air“. „Air“ ist der erste Song aus „One Star“ und erscheint am 28. April.

Das Video zu „Air“ von Jungstötter gibt’s hier:

Symba Supermann: Das Debütalbum eines Großstadthelden

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Symba //
Symba // © Laura Titze

„Die wollen ein Album, doch bekommen kein Album // Das ’n 3-Gang-Menü und nicht all-you-can-eat“. Ein Grundsatz, verewigt 2020 auf „Battlefield Freestyle“, an den Symba sich über Jahre voller Hits und ausverkaufter Shows halten sollte. Jetzt, ganze 3 ½ Jahre nach dem vielversprechenden Beginn eines besonderen Karrierewegs, ist es endlich so weit: Symba schenkt uns ein Album. Und das ist fünf Sterne Gourmet.

Symbas Debütalbum zeichnet das Leben, wie er es lebt. Irgendwo zwischen Hauseingängen und KaDeWe, zwischen der neuen Uhr und keinem Ticket für die Bahn. Dabei ist er unglaublich selbstbewusst in seinem Talent und seinen Fähigkeiten. Und dann wieder verloren, im Erwachsenwerden, im Schmerz der Welt. „Mama wir sind traurig, warum weiß ich auch nicht“. Symba fühlt viel, denkt viel, ist viel. Auf „Symba Supermann“ vereint er seine Widersprüche, seine schnelllebigen Gedanken und Ideen und stellt sie aus wie ein kleines Gesamtkunstwerk.

Dabei zeigt er sich unprätentiös, sensibel und irgendwie – süß. Nach festgefahrenen Männlichkeitsbildern sucht man vergeblich. Das ist sie also, diese Authentizität, nach der eine ganze Szene seit Jahrzehnten verzweifelt sucht. Nur eben an den falschen Stellen. Sie zeigt sich im Gefühl und der Furchtlosigkeit, es nach außen zu tragen. Symba erfindet das große Statussymbol des Deutschrap neu und wird dabei zum vielleicht coolsten Typen der Szene, ohne das überhaupt versucht zu haben.

Starproduzenten wie Miksu & Macloud, Bazzazian oder stickle liefern die Beats für diese elf Songs. Und obwohl sie alle routinierte und stilsichere Produzenten mit Wiedererkennungswert sind, klingt es stellenweise so, als hätten sie die Kunst der Produktion für Symba neu erfunden. Es ist die Art, wie er seine Stimme über die Beats fliegen lässt und der einzigartige Einsatz seiner Sprache, eines ganz eigenen Vokabulars, die die Progressivität von „Symba Supermann“ untermalen.

Es ist gut, dass es Symba gibt und es ist gut, dass es nun auch dieses Album gibt. Er personifiziert Zeitgeist und Progression, und ist nicht zuletzt auch Vorbild. Seit 2019 schreibt er die Hymnen einer Generation, die zu ihm aufsieht. Ihr lebt er vor, wie man mit den Unruhen der Zeit koexistieren kann, wie man fühlt und reflektiert. Da ist der Titel des Albums vielleicht gar nicht so hoch gegriffen, da ist Symba vielleicht wirklich so etwas wie ein Superheld.

Seht hier das Video zu „Power Ranger“:

kevin „F*** die Nachbarn“ in seinem neuen Song

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Mit „Fick die Nachbarn“ releast kevin einen weiteren Vorboten aus seinem bevorstehenden Debütalbum „Endstation“.

kevin hat keine Lust sich mit dem Spießbürgertum anzufreunden. Dies lässt er uns auf seiner neuen Single „Fick die Nachbarn“ wissen. Es ist ein weiterer Vorbote aus seinem bevorstehenden Debütalbum „Endstation“, das am 28. April erscheinen wird.

Auf dem von sparr00w und Pls.n0 produzierten Song finden Hörer:innen neben dem ausgedrückten Hedonismus auch eine Selbstsuche statt. Es bestrebt der Wunsch sich selbst zu übertönen – in einer Welt der Eingrenzung. Mit dieser Unbekümmertheit spricht er viele jungen Menschen aus der Seele. Man findet schon in einer Welt statt, die einem aber längst noch nicht alle Türen öffnet. Konkret hat kevin dies in den Anfängen seiner Karriere erlebt. Das erste eigene Home-Studio, eingebaut in der Einzimmer-Wohnung, doch dann gibt es bei Sessions immer wieder Stress mit den Nachbar:innen.

Musikalisch ist „Fick die Nachbarn“ ein einziger Ausdruck der aktuellen Generation. Gesprochene Texte treffen auf halbgesungene Parts, die von einer Mischung aus Beats und gitarrenlastigen Retro-Klängen untermalt werden. Diese anarchistisch wirkende Stimmung wird auch im dazugehörigen Musikvideo aufgegriffen. Dort spielt kevin mit der Punk-Ästhetik, der DNA einer Jugendkultur und der kleinen Revolte gegen das Spießbürgertum.

kevin mit „Fick die Nachbarn“ gibt’s hier:

Das erste Festival des Jahres – Das haben wir auf dem Eurosonic in Groningen erlebt

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© Chiara Baluch

Auch das Jahr 2023 startete wieder mit dem größten Showcase Festival Europas. Für 4 Tage wurde der beschauliche Ort Groningen in den Niederlanden zur Musikmetropole.

Natürlich ist es kalt in Holland. Schließlich haben wir erst Januar und das Thermometer steigt kaum über die 4 Grad Marke. Ganz klar: das ESNS ist definitiv keine Veranstaltung, die klassisches Festivalfeeling vermittelt. Aber dafür versprüht das Eurosonic einen ganz eigenen Charme, den man sofort spürt, als man am kleinen Bahnhof aus dem Zug steigt. Bei der Anmeldung hört man im Stimmengewusel die unterschiedlichsten Sprachen. Das Festival hat wie immer Lineup aus ganz Europa im Gepäck. Auch aus Deutschland sind Künstler:innen vertreten, die sich bei uns schon längst einen Namen gemacht haben, über die Landesgrenzen hinaus aber bestimmt noch nicht so bekannt sind. Unter anderem spielen Schmyt, Leepa, Gewalt und Donkey Kid diese Tage auf dem Festival. Aber natürlich sind wir hier, um uns auch einige internationale Acts näher anzuschauen.

Besondere Künstler:innen und abwechslungsreiche Locations

Wie immer bei einem Showcase Festival, ist die Auswahl der Acts megagroß und vielseitig. Da fällt es schwer sich zu entscheiden, wen man sich als Nächstes angucken will. Vor allem, da in der Regel einige Konzerte parallel stattfinden. Die Locations sind in der ganzen Stadt verteilt, die Entfernungen sind aber überschaubar. Mit der einen oder anderen Weg-Pommes zwischendurch lässt sich auch die Kälte und teilweise auch plötzlicher Regenfall gut aushalten. 

Von kleinen Kneipen zu großen Konzerträumen bis hin zu Schulräumen sind die Venues sehr unterschiedlich. Ein Highlight ist jedoch definitiv der Auftritt des Niederländischen Musikers und Pianisten Pieter de Graaf, der sein Konzert in eine Art Planetarium spielt. An der Decke leuchtet das Weltall. Sternschnuppen fliegen vorbei während Pieter am Boden ein gar hypnotisches Set aus Klaviermusik und elektronischen Elementen zu einer Einheit verschmelzen lässt. Die italienische Künstlerin Maria Chiara Argirò bespielt dagegen die heiligen Hallen einer Kirche mit ihren Sounds. Das Publikum sitzt dabei teilweise im Schneidersitz auf dem Boden vor der provisorischen Bühne.

Pieter de Graaf @Chiara Baluch

Acts, die es in unsere Playlisten geschafft haben

Im Vorfeld haben wir schon eine Ankündigung gemacht, in der unter anderem die schwedische Band Girl Scout vertreten war. Die vier Künstler:innen haben live unser Herz noch mal mehr im Sturm erobert. Charmant, ein bisschen frech und ultra authentisch hat uns die Band mit Songs wie „Weirdo“ komplett abgeholt. Ein Konzert, dass wir uns so definitiv auch in Deutschland gut vorstellen und auch wünschen würden! Ein weiteres Highlight: Der Auftritt von Bnnyhunna aka Benjamin Ankomah aus den Niederlanden. Seine Musik bewegt sich irgendwo zwischen Soul, Hip Hop und Jazz und könnte Fans von Pharrell Williams und John Coltrane gefallen. In lauschiges Licht getaucht hat uns der Musiker komplett eingesogen. 

Girl Scout @Chiara Baluch
Bnnyhunna ©Chiara Baluch

Etwas härter ging es beim irischen Act Selló zu. Dieser wurde von der Irish Times zu den „50 Best People to Watch in 2022“ ernannt und ist Pionier des „Gaelic Drill“, einer Verschmelzung von traditioneller irischer Kultur mit modernem Drill und Hip-Hop. Keine Frage, eine aufregende Kombination und auch die Stimmung beim Konzert war aufgeladen und voller Energie. 

Doch auch die deutschen Acts konnten überzeugen. Trotz rein deutscher Texte konnte Schmyt das Herz des internationalen Publikums erobern und das altehrwürdige Theater in dem er Songs wie „Keiner von den Quaterbacks“ perfromed hat, war gut gefüllt. Und nicht nur das. Schmyt ist einer der Gewinner des Music Moves Europe Award der jedes Jahr im Rahmen des Eurosonic Festivals vergeben wird. Diesen Preis durften unter anderen schon Acts wie Dua Lipa mit nach Hause nehmen. Also definitiv nicht das schlechteste Omen für den deutschen Künstler. 

Schmyt @Chiara Baluch

Das Eurosonic Festival ist der perfekte Ort, neue internationale Acts zu entdecken und nebenbei noch einer der schönsten Städte der Niederlande zu erleben. Das Warm-Up der Festivalsaison 2023, könnte man sagen. Und die Pommes natürlich nicht zu vergessen. 

Gefangen im eigenen Kopf: slowthai veröffentlicht „Selfish“

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slowthai // © George Muncey

Der britische Künstler slowthai geht für die Promo zu seiner Single „Selfish“ besondere Wege und sperrt sich in einem Selbstexperiment 24 Stunden lang ein.

„Selfish“ ist ein erster Einblick in das dritter Album „Ugly“ des britischen Musikers slowthai – es wird mit großer Wahrscheinlichkeit sein persönlichstes Werk sein. Statt sich über sein Heimatland, dessen Politik und gesellschaftliche Strukturen zu beschweren, knöpft er sich selbst vor. Dafür sperrte er sich im Vorfeld zu seiner Single für 24 Stunden in eine Box ein. Nur er, eine Liege, überall Spiegel. Ein Selbstexperiment, das ihn in eine Extremsituation bringt.

slowthai sucht oft in seinem Schaffen das Extreme. So hat er sich den Titel „Ugly“ unter sein Auge stechen lassen. Ugly steht für: „U Gotta Love Yourself“. In einem Statement sagte slowthai: „Ich habe mir ‚UGLY‘ auf mein Gesicht tätowieren lassen, weil es mich daran erinnert, mich selbst zu lieben, anstatt mich ständig herabzusetzen oder das Gefühl zu haben, dass der Eindruck, den andere von mir haben, bestimmen sollte, wer ich als Person bin.“ Über sein anstehendes Release sagt er folgendes:

„Das erste Album war der Sound meiner Heimat und alles, was ich zu kennen glaubte. Das zweite Album ist das, was für mich in diesem Moment relevant war, die Gegenwart. Und dieses Album ist ganz ich – es geht darum, wie ich mich fühle und was ich sein will …. Es ist alles, worauf ich hingearbeitet habe.

Hier ein Ausschnitt aus dem Livestream von slowthai:

Mit diesem Album habe ich versucht, den Geist des Ethos‘ von Bands nachzuahmen. In der Musik geht es um das Gefühl und die Emotionen, die in ihr stecken. Wie ein Künstler:in, der ein Gemälde malt, ist es der Ausdruck dieses Moments. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass ich nicht rappen wollte, während Rap früher die einzige Möglichkeit war, mich mit den Mitteln, die ich hatte, auszudrücken. Jetzt, wo ich mehr Freiheit habe, mehr zu schaffen und mehr zu tun, warum sollten wir nicht etwas anderes machen?“

„Ugly“ ist der Nachfolger von „Tyron“ und ist in Zusammenarbeit mit dem Gründer des Labels Speedy Wunderground Dan Carey in London entstanden. Neben Carey haben zudem Kwes Darko, Ethan P. Flynn, Taylor Skye von Jockstrap, Jacob Bugden, Fontaines D.C. und Liam Toon mit gearbeitet. „Ugly“ von slowthai erscheint am 3. März und mit „Selfish“ kann ein erstes Snippet daraus auf allen gängigen Plattformen gehört werden-

Tracklist zu „Ugly“:
01. Yum
02. Selfish
03. Sooner
04. Feel Good
05. Never Again
06. Fuck It Puppet
07. Happy
08. Ugly
09. Falling
10. Wotz Funny
11. Tourniquet
12. 25% Club

Das Musikvideo zu „Selfish“ von slowthai gibt’s hier:

Warum es keinen Unterschied macht, ob Pantera am Rock am Ring spielen oder nicht

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© Thomas Rabsch

Männlich, rechts, Headliner: das Line-Up beim Rock am Ring und Rock im Park 2023 – zumindest wenn man auf Pantera blickt. Die Entscheidung die Band mit aufzunehmen, zeigt leider, dass sich auch in diesem Jahr wenig geändert hat. Daran ändert die Tatsache, dass die Veranstaltenden nun einen Rückzieher gemacht haben auch nichts. Ein Kommentar.

Jetzt also doch: Die Veranstaltenden des Festivals Rock am Ring und Rock im Park haben die Metalband Pantera nun doch ausgeladen. In den letzten Tagen hatte es heftige Kritik gehagelt, weil der Sänger der Band Phil Anselmo 2016 beim Dimebash Festival den Hitlergruß zeigte und den Slogan „White Power“ ausrief.

Nach intensiven Gespräch mit Künstler:innen, Partner:innen und Festivalfans habe man sich entschlossen, die Band aus dem Programm zu nehmen. Das Festival stehe „für Diversität, Toleranz, Gleichberechtigung und gegen jede Form von Diskriminierung“ hieß es in einem Instagram-Post. Daneben: Ein Piktogramm, auf dem ein Hakenkreuz in den Müll geworfen wird.

Rock am Ring: „Für Diversität, Toleranz, Gleichberechtigung und jede Form von Diskriminierung“

Doch ändert dies wirklich etwas an der Tatsache, dass es den Veranstaltenden offenbar egal ist, wer unter deren Bannern auf einer der größten Bühne des Landes steht? Scheinbar nicht. Und dies zeigt, dass selbst nach Jahren der wiederkehrenden Kritik noch immer kein Umdenken bei den Mainstream-Festivals in Deutschland stattgefunden hat.

Während in anderen Ländern sich längst darum bemüht wird ein Gleichgewicht im Line-Up herzustellen, sind die Line-Ups bei Festivals wie dem Rock am Ring oder Rock im Park vor allem eins: Männlich, weiß, uninspiriert. Auch in diesem Jahr besticht das Line-Up in den vordersten Reihen wieder durch das Fehlen weiblicher Acts. In den ersten zwei Reihen der Auflistung der Acts, stehen genau zwei Frauen: Amy Lee und Emma Anzai von Evanescence. Muss man sich da nicht die Frage stellen, wie ernst man es mit der hochgehaltenen Diversität und Gleichberechtigung hält?

In den vergangenen Jahren wurde die Entscheidung immer wieder mit wirtschaftlichen Hintergründen verteidigt. Aber hat man sich seine Zielgruppe nicht über Jahre hinweg selbst verzogen? Warum ist einem als langjährigerer Veranstalter die politische Einstellung der gebuchten Acts scheinbar egal? Warum klappt ein Übergang von einem reinen Rock-Festival hinzu einem Radio-Festival? An der Stelle prallt die Kritik von den eingesessenen Fans auch einfach ab? Warum traut man sich nicht die vereinzelten Acts wie Juju oder Badmómzjay höher im Line-Up zu platzieren?

Acts wie Badmómzjay werden in Auflistungen nach hinten geschoben

Der Glaube an ein Umdenken schwindet daher leider Jahr für Jahr und daher muss man eigentlich hoffen, dass das Umdenken zumindest bei den geladenen Acts stattfindet. Warum treten Acts wie KIZ, Casper oder Die Toten Hosen immer wieder bei solchen Festivals auf? Wir wünschen uns auch hier mehr Rückgrat und klare Entscheidungen. Lange Insta-Stories und Tweets helfen leider nicht bei einem Umdenken der Veranstaltenden.

Erst wenn die großen deutschen Acts, die oft wirkungsvoll für eine Gleichberechtigung eintreten mit Taten Zeichen setzen und deren Fanbase mitzieht, kann man auf ein Umdenken hoffen. Der Pantera-Gate war eine Steilvorlage für Acts doch noch die Kurve zu kriegen. Bis dahin bleibt uns nur eins zu sagen: Bleibt fern von solchen Line-Ups und supportet Festivals, die wirklich mit Herzblut für eine buntere Festivallandschaft eintreten.