Prêt à écouter 7: DENA

Die Berlinerin überzeugt mit toller Stimme und wenig Trash.

DENA steht für den Nerv der Zeit. Grelle Sneakers, Leggings, Mützen, Bomberjacken. Dies sind auch alles Attribute, die man dem gestrigen Publikum zuordnen konnte. Deswegen war es doch überraschend, dass nur etwa 100 Gäste sich an einem Samstagabend in den Saal des Karlstorbahnhofs verirrt haben. Nichtsdestotrotz gingen um etwa halb zehn die Lichter auf der dunklen Bühne an und eine gut gelaunte DENA betrat bauchfrei aber mit schickem Mantel bekleidet die Bühne. Wo ist der funky, pinke Pulli hin den sie noch im Video zu „Cash, Diamond Rings, Swimming Pools“ trägt? Der Song sollte aber eh nicht als Referenz für das Auftreten der gebürtigen Bulgarin genommen werden. Ihr Auftritt kommt live nämlich wesentlich weniger trashig rüber als noch in dem ein oder anderen Video.

Vor allem überraschend stimmgewaltig präsentierte sich DENA nämlich gestern und überraschte damit wohl so ziemlich jeden Besucher. Die Frau kann also nicht nur rappen, sondern auch noch richtig ordentlich singen und nicht zu vergessen die manchmal eigenwilligen und doch irgendwie passenden Moves mit denen sich Denitza Todorova über die Tanzfläche bewegte. Sie selbst haderte den ganzen Abend hinweg aber lieber darüber, wie viele unnötige Meter sie doch an so einem Gig macht. Unnötige Meter konnte man dem spärlichen Publikum jedenfalls nicht attestieren. Zwar wurde getanzt und der Speck geschüttelt, wie ein anderer Act aus Berlin es einst so treffend formulierte und doch hatte man den Eindruck als würde die Verbindung zwischen der Künstlerin und ihren Gästen irgendwie fehlen.

Vielleicht lag es daran, dass der gesamte Gig einfach unter die Kategorie #nett fallen kann und dadurch einfach zu wenig aus der Reihe fällt. DENA selbst kann man da wohl kaum einen Vorwurf machen, da ihr Auftritt fehlerlos war und auch die Songs ziemlich angenehm rüberkamen. Nur fehlte an jenem Abend diese Magie, die man bis dato vom Festival schon fast gewohnt war. Diese konnte sie auch nicht mit ihrem größten Hit „Cash, Diamond Rings, Swimming Pools“ aus dem Debütalbum Flash wieder gut machen und auch die Zugabe warf das Ruder nicht mehr um und so konnte man eine leichte Frustration im Gesicht der Wahlberlinerin doch erkennen. Dieser war aber schnell wieder verflogen, denn nach dem Konzert gab es mehrere Plausche mit den Gästen. Ein versöhnliches Ende also einer Künstlerin,  die sich am Ende des Abends zwar ganz klein und bescheiden gab, mit ihrer Musik und dem Auftritt aber eigentlich eher vollere Hallen und Konzertbesuche anstrebt.

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Meinungen aus dem Publikum:

Pippa: Ich hab nicht erwartet, dass sie live so gut singt. Sie hat eine unglaublich gut ausgebildete Stimme.

Tobias: Bin ganz positiv überrascht! Bin eher spontan hier und mir hat’s doch ganz gut gefallen.

Dennis: Das Konzert an sich war cool, es war nur sehr schade, dass nicht mehr los war. Freue mich auf jeden Fall auf den weiteren Verlauf des Festivals.


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