Maifeld Derby: 10 Highlights vom Sonntag

1. Die Großkotzigkeit von Taymir

Taymir sind aus den Niederlanden und haben ein, sagen wir mal, eher ausgeprägtes Selbstbewusstsein. In perfekter Gallagher-Manier haben sie einen fucking great-en Song nach dem anderen rausgehauen und dem Maifeld Derby endlich, endlich, endlich mal gezeigt was richtiger Rock’n’Roll ist. Während die vier Musiker auf der Bühne alles gegeben haben, kam bei uns immer wieder die Frage auf, ob Paul Weller vielleicht doch einen unehelichen Sohn in Den Haag hat.

2. Waxahatchee führen die Modenschau fort

Was am Samstag mit TOPS begann, ging am letzten Tag des Festivals mit Waxahatchee weiter. Spätestens jetzt sollte nämlich auch dem letzten klar sein, dass High Waist-Jeans schon fast ein Must sind. Aber hat jetzt Urban Outfitters die Bands modisch beeinflusst oder war es doch vielleicht umgekehrt? Beim chilligen Sound der Band um Katie Crutchfield hatte man auf jeden Fall genügend Zeit über die wirklich wichtigen Themen der Welt nachzudenken.

3. Die drangste Band der Welt

Drangsal waren nicht nur die „drangsten“, sondern auch wahrscheinlich die mit Abstand jüngste Band auf dem Maifeld Derby. Da ist es umso erstaunlicher, dass ihr Sound aus einem flotten Cocktail aus Misfits, The Cure, Kraftwerk, The Smiths und Joy Division besteht. Klingt spannend, ist es auch! Man darf auf jeden Fall gespannt sein, was die Jungs in nächster Zeit noch so zusammenbrodeln. Da drückt man auch schon mal ein Auge zu, wenn das Set dann nur knapp 20 Minuten lang geht.

4. Ah, ah Amore!

Es ist schon krass, wenn eine Band, ja ein ganzes Gefühl einer Band, sich in einem einzigen Wort zusammenfassen lässt:

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5. Ist Falafel das neue Handbrot?

Also wir wollen ja jetzt nicht die Ernährungsexperten raushängen lassen, aber bei sowas sündhaft leckerem wie dem Handbrot kann man sich schon fragen, ob das auf Dauer gesund sein soll. Deswegen stand gestern ein mit Liebe zubereiteter Falafel-Wrap auf dem Sonntags-Menu. Der mit Falafel, Reis und Gemüse gefüllte Wrap bot eine leckere Alternative und machte durchaus Bock darauf, der Kombüse in Mannheim demnächst einen Besuch abzustatten.

6. Mit ’nem Frisbee zum Kind werden

„Ein Frisbee, auch Flugscheibe, Schwebedeckel, Segelscheibe oder Wurfscheibe genannt, ist ein meist aus Kunststoff gefertigtes, scheibenförmiges Sport- und Freizeitgerät. Es wird durch aerodynamischen Auftrieb und Kreiselbewegung in der Luft gehalten“, so lautet die Definition auf Wikipedia. In Festivalsprache bedeutet dies aber folgendes: „Ein nervig-spaßiges Wurfgerät, das Alt wie Jung große Freude bereitet und den Bands in den meisten Fällen wahrscheinlich ziemlich auf den Sack geht.“

7. Die scheinbar legendäre Aftershow?

Ok, Leute, wir geben es zu: Wir waren nicht da. Schenkt man den sozialen Netzwerken jedoch Vertrauen soll die Party mit Acts wie Kid Simius oder den Leuten von KingKongKicks ziemlich gut gewesen sein? Wir bitten um Aufklärung. Danke!

8. Zwei Drumkits sind besser als ein Drumkit

Thee Oh Sees haben mit ihrem Set die Fackelbühne gestern ziemlich abgebrannt. Mit doppelter Power gingen die vier Männer aus den Staaten streng mit ihren Songs ins Gericht und brachten die Menge ohne viel Tam-Tam zum Kochen. Auf der Bühne wird noch Bier statt Vodka-Mate getrunken und auch sonst wird auf jeden Trend geschissen und das ist auch gut so!

9. Ωracles sind längst kein Geheimtipp mehr

Muss man erstmal tragen können: Niklas Wandt (links) und Dennis Jüngel von Ωracles // © Philipp Fischer.
Muss man erstmal tragen können: Niklas Wandt (links) und Dennis Jüngel von Ωracles // © Philipp Fischer.

Letzten Sommer galten sie noch (dank eines gewissen Pete Dohertys) als der Geheimtipp schlechthin. Mittlerweile hat die Band aus Köln und Berlin sich aber einen berechtigten Platz im Geschäft verschaffen können und konnten das Brückenawardzelt daher auch ohne größere Probleme füllen. Die Schaulustigen wurden auch nicht enttäuscht, denn die Hipster-Hippies, wie sie das Maifeld Derby in ihrem Pressetext liebevoll nennt, geben ein paar neue Songs und wohl die coolste Latzhose ever zum Besten.

10. BRNS‘ Headliner-würdiges Set

Spätestens seit gestern ist das Beste, was Belgien zu bieten hat, nicht mehr Fritten und Bier, sondern eine Band aus Brüssel, die auf den Namen BRNS (sprich: „brains“) hört. Sie mussten zwar zeitgleich mit Róisín Murphy spielen, doch der Andrang war erstaunlich groß. Viele der Zuschauer kannten die Songs der vier Belgier, obwohl die hiesigen Musikmagazine sie immer noch sträflich ignorieren. Wie Tim „Clijsters“ Philippe es schafft, zusätzlich zu seinem Math Rock-igen Drumming noch zu singen, ist immer wieder faszinierend. Mit alten und neuen Songs und dem grandiosen „Our Lights“ als Abschluss machen BRNS den Headlinern Konkurrenz und kräftig auf sich aufmerksam.


Yannick

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